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laubfrosch

Lebensraum Üssinghäuser Heide

Das „Täck, täck, täck“ der Laubfrösche

Die beginnende Apfelblüte macht in diesen Tagen den Vollfrühling sichtbar. Das laute „Täck, täck, täck“ der kleinen hellgrünen Laubfrösche, macht diesen Jahreszeitabschnitt abends nach Sonnenuntergang sogar hörbar. „Aber nur, wenn man weiß, wo sich diese sehr selten gewordenen Rufer in der Landschaft aufhalten“, berichtet Martin Lütjen aus Twistringen.

Twistringen - Lütjen ist Beiratsvorsitzender der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz. Die Stiftung kümmert sich seit Jahren durch Renaturierung von Klein- und Kleinstgewässern landkreisweit um den Erhalt der Lebensräume dieser seltenen Froschlurche – und damit um eine artenreichen Pflanzen- und Tierwelt auf kleinstem Raum.

In der Üssinghäuser Heide zwischen Köbbinghausen und Ringmar hat die Stiftung in den vergangenen Jahren Schlatts renaturiert. „Jeder denkt dann sofort: Aha, es muss ein Teich bis zum Grundwasser ausgebaggert werden und der Teich behält über das ganze Jahr Wasser“, sagt Martin Lütjen. Er stellt klar: „Nein, als flach ausgehobene Mulden machen diese Gewässer eher den Eindruck einer großen Pfütze. Wenn sie dann möglichst einen grasartigen Pufferbereich um sich herum haben und außerdem noch Büsche in der Nähe sind, dann fühlt sich der Laubfrosch wohl und das Männchen lockt in dieser Jahreszeit mit lauten Rufen paarungsbereite Weibchen an.“

Laubfrösche machen keine typischen Quak-Laute

Diese Frösche machen nicht die typischen Quak-Laute, die man allgemein von Fröschen kennt, sondern ein Scheppergeräusch. Scheint die Frühlingssonne klettern sie sogar gerne an Halmen und Sträuchern empor und sonnen sich tagsüber gut getarnt auf grünen Blättern. Sie sind kaum größer als eine Zwei-Euro-Münze.

Erstaunt zeigte sich Lütjen über die Tatsache, dass trotz der zwei heißen Sommer, die die Schlatts früh trockenfallen ließen, sich der Laubfroschbestand in der Üssinghäuser Heide auch in diesem Frühjahr stabil zeigt.

„Gut, dass wir unser Schlattprogramm haben!“ befindet auch Jan Kanzelmeier, Geschäftsführer der Stiftung.

Quelle: Kreiszeitung vom 05.05.2021