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laubfrosch

Viel für die Natur erreicht

Stiftung Naturschutz investiert eine Million Euro / 100 000 Euro Zustiftung

Ströhen – Ein Gläschen Sekt zum Anstoßen durfte nicht fehlen. Denn nach der obligatorischen Kuratoriumssitzung im Europäischen Fachzentrum Moor und Klima in Ströhen gingen die Mitglieder der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz samt Beiratsmitgliedern, Vorstand des Fördervereins und weiteren Gästen direkt über zu einer Feierstunde. Es galt, das 40-jährige Bestehen der Stiftung Naturschutz im Landkreis gebührend zu würdigen.

Während der Kuratoriumssitzung legte Geschäftsführer Jan Kanzelmeier eingangs die Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2023 vor. Es seien wieder mehr als eine Million Euro für den Naturschutz aufgewendet worden, berichtete er. Mit 754000 Euro floss der größte Teil in den Erwerb von Moor- und Tauschflächen, die als Basis der weiteren Wiedervernässung von Mooren dienen. Rund 18000 Euro wurden für das Schlattprogramm aufgewendet, 23000 Euro für Moorentwicklung, etwa 17000 Euro für Schulexkursionen und rund 57000 Euro für das Moosland-Forschungsprojekt. „Insgesamt konnte damit wieder viel erreicht werden“, fasste Kanzelmeier das Zahlenwerk zusammen.

Finanziert werden die zahlreichen Projekte im Wesentlichen aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals, das dank einer Zustiftung der Kreissparkasse Diepholz in Höhe von 100000 Euro auf 2,1 Millionen Euro steigt, nachdem die Kuratoriumsmitglieder in der Sitzung die entsprechende Satzungsänderung beschlossen.

Volker Meyer, Präsident des Kuratoriums, erinnerte während der Feierstunde an die Gründung der Stiftung im Jahr 1984. Seither sei daraus „eine vielseitig aufgestellte Naturschutzinstitution“ geworden, erklärte er, „die mit einem ,bunten Strauß‘ an verschiedenen Projekten und Programmen im gesamten Landkreis mit inzwischen mehr als 400 Biotopflächen auf mehr als 500 Hektar tätig ist“.

Die Stiftung stehe dabei „im engen Austausch mit einer Vielzahl an Kooperationspartnern und ganz vielen privaten Flächeneigentümern zum Wohle der Natur“. Die Stiftung werde künftig „einen entscheidenden Anteil am Erhalt der Artenvielfalt haben und insbesondere den Moor- und Klimaschutz weiterentwickeln“.

Geschäftsführer Jan Kanzelmeier stellte einige der aktuellen Arbeitsfelder vor. Dazu gehören die Schlattsanierungen. Die Schlatts, sehr vereinfacht Wasserstellen genannt, seien „wilde Schönheiten, an denen man nicht vorbeikommt. Hier sind vielfältige Lebensräume entstanden, und wir betreuen über 300 davon im Kreisgebiet.“

Er wies auch auf die Fließgewässerrenaturierung hin und auf die Orchideenwiesen, bei denen die vorhandenen Orchideenvorkommen stabilisiert wurden und neue entwickelt werden. Die Entwicklung am Stemweder Berg mit den blütenreichen Waldrändern, den Ackerwildkrautflächen oder der Obstwiese würdigte Kanzelmeier als „ein Paradebeispiel für Kooperation“.

„Unser neuestes, größtes und langwierigstes und wohl anspruchsvollstes Projekt ist die Moorentwicklung 3.0“, berichtete Kanzelmeier weiter. „Aktuell sind es 300 Hektar Moorflächen und rund 100 Hektar Tauschflächen. Schon im nächsten Jahr sind es vielleicht 500 Hektar Moor auf dem Weg zu 1000 Hektar.“

Der Geschäftsführer erinnerte auch an das Schulexkursionsprogramm, dessen Gründungsidee in das Jahr 2009 zum 25-jährigen Jubiläum der Stiftung zurückreicht und an dem allein 2023 1900 Schüler teilnahmen. „Unser Ziel dabei ist, dass jedes Schulkind in seiner Schulzeit wenigstens einmal an einer Stiftungsexkursion teilgenommen hat. Bei inzwischen 23000 Schülerinnen und Schülern, die die verschiedenen Naturräume in unserem Landkreis kennengelernt haben, dürfte dieses Ziel zumindest annähernd erreicht worden sein.“ BERND GERWANSKI UND MELANIE RUSS

Quelle: Kreiszeitung vom 26.10.2024

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