Entwicklung von Obstwiesen in Nordwestdeutschland
Foto:. Stiftung Naturschutz
Streuobstwiesen sind großflächige Pflanzungen von hoch- oder halbstämmigen Obstbäumen. Sie werden extensiv genutzt. Besonders in Süd- und Mitteldeutschland war die Unternutzung als Acker oder Grünland wichtiger, als die Obsternte selbst.
In Nordwestdeutschland wurden ab 1830 in größerem Umfang Obstbäume gepflanzt. Die Obstbäume wurden meist zur Eigenversorgung benötigt. Sie waren in geschlossenen Flächen fast immer in Hofnähe aufgepflanzt. Durch Auslese von Zufallssämlingen entstanden regionale und lokale Obstsorten. Sie waren besonders gut an Boden und Klima angepasst.
In den Bereichen Stemwede, Südoldenburg und Thedinghausen sind ab 1900 Betriebe mit größeren Hochstamm-Anlagen entstanden. Sie haben die Früchte überregional verkauft. Diese Obstanlagen haben bis 1960 eine wirtschaftliche Bedeutung gehabt.
Mit der Intensivierung des Obstanbaus auf kleine Baumformen ging die Zahl der Streuobstwiesen rasch zurück. Bei großen Rodeaktionen Anfang der 1970er Jahre sind zigtausende Bäume gefällt geworden.
Seit Anfang der 1990er Jahre wurden durch private Initiativen, Verbände und Kommunen viele neue Streuobstwiesen angelegt. Mit den Neuanpflanzungen konnte eine große Zahl regional bekannter Obstsorten erhalten werden.
Auf der Streuobstwiese „Auf den Bröken“ sind zahlreiche regionstypische Apfelsorten aufgepflanzt. Diese Sorten werden auf Tafeln beschrieben.
Die Pflanzliste und Sortenbeschreibungen können hier auf der Seite eingesehen werden.