Moorentwicklung 3.0
Im neuesten Stiftungsprogramm „Moorentwicklung 3.0“ strebt die Stiftung Naturschutz die großräumige Revitalisierung von Mooren im Landkreis Diepholz an. „3.0“ steht für die dritte Phase der Moorentwicklung im Landkreis Diepholz, nachdem bereits in der ersten Phase in den 1980er und 1990er Jahren umfangreiche Flächenankäufe und darauf folgend in der nächsten Phase eine Vielzahl von Moorprojekten unterschiedlicher Träger erfolgten.
Jetzt sollen in Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine –Weser (Geschäftsstelle Sulingen) über ein umfassendes Flächenmanagement im Rahmen von verschiedenen Flurbereinigungsverfahren möglichst großflächige Moorareale bereitgestellt werden, um wirkungsvolle Renaturierung im Sinne des Moor- und Klimaschutzes durchführen zu können.
Im Rahmen der Flurbereinigung „Barver Nord“ hat die Stiftung Naturschutz den Startschuss für das neue Stiftungsprogramm „Moorentwicklung 3.0“ gegeben. Über die Fördermöglichkeit der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ konnten im Jahr 2018 etwa 140 ha Moorfläche erworben werden. Im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens wurden hier im Zeitraum 2019 bis 2021 Maßnahmen zur Wiedervernässung durchgeführt.
Quelle: Amt für regionale Landesentwicklung Leine Weser
Weitere Projekte sind bereits in Bearbeitung und werden in den kommenden Jahren realisiert:
- Donstorfer Moor (etwa 300 bis 350 ha, Mittleres Wietingsmoor)
- Düster-Eydelstedter-Zuschläge (etwa 135 ha, Nördliches Wietingsmoor)
Zusätzlich befinden sich weitere Projekte in der Vorbereitung.
Moorentwicklung
Ein Teilausschnitt der Projektfläche vor der Maßnahme. Eine Vielzahl an Birken beschattet den Boden und verdunstet das so wichtige Wasser fürs Moor.
Der gleiche Ausschnitt nur wenige Wochen nach der Maßnahme. Im Anschluss an die Gehölzentfernung konnten Flächen gekammert, Gräben verschlossen und somit das Niederschlagswasser auf den Moorflächen zurückgehalten werden.
Lückige Birkenbestände werden mit einem Forstmulchgerät gefällt, zerkleinert und in den Boden eingearbeitet. Der Schlepper ist mit Doppelbereifung ausgestattet.
Größere Birkenbestände werden mit einem Fällgreifer abgekniffen. Anschließend wird das Holz gehäckselt und abtransportiert.
Zentimetergenau werden Verwallungen zur Wasserrückhaltung mit Hilfe von Rotationslaser mit der exakten Höhe hergestellt.
Größtenteils wird der Torf zum Bauen der Verwallungen mit einem Schild an einer Pistenraupe herangeschoben. Ein breites Kettenlaufwerk verhindert ein Einsinken der Maschinen im Moor.
Im Barver Moor ist schon nach einem Jahr der Renaturierungserfolg zu erkennen: Das Moor lebt wieder!