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Warten auf den Laubfrosch (15.10.2009)

Die Gemeinde Stuhr ist vor 20 Jahren der Stiftung Naturschutz beigetreten / 28 Maßnahmen

Stuhr (sb) Auf den Laubfrosch wartet man noch in Stuhr. Aber Peter Köhler, Umweltbeauftragter der Gemeinde, ist zuversichtlich, dass sich der kleine grüne Lurch bald in Heiligenrode zeigt. Im Jahr 2005 hat die Kommune dort vier verschieden große Gewässer entlang des Klosterbachs angelegt. Unterstützt wird sie dabei von der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz.

Diese besteht seit 25 Jahren, vor 20 Jahren trat Stuhr als erste Kommune in der Region der Stiftung bei. 28 Maßnahmen sind seit 1990 in Stuhr umgestzt worden.

"In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt bei der Sanierung auf so genannten Schlatts, kleinen Stillgewässern, die nur durch Regenwasser gespeist werden", berichtet Peter Köhler. Mittlerweile hat sich das Spektrum erheblich erweitert: In der Gemeinde wurden Fließgewässerabschnitte revitalisiert, neue Stillgewässer, wie etwa Teiche anglegt und Pflegearbeiten für Orchideenbestände organisiert. "Die Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Gemeinde läuft normalerweise so ab, dass wir Grundstücke zur Verfügung stellen, die örtliche Bauleitung übernehmen und für die erforderlichen Genehmigungen sorgen", erklärt der Umweltbeauftragte die Vorgehensweise.

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Der Umweltbeauftragte Peter Köhler(l.) und der Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz, Jan Kanzelmeier, begutachteten gestern Vormittag einen der vier Amphibienteiche in der Klosterbachniederung.
Foto: sb

Die vier im April angelegten Teiche in der Klosterbachniederung in Heiligenrode fallen unter das Projekt "Laubfrosch". Nun sind die Gewässer Heimat für Wasserfrösche, Amphibien, Libellen und deren Larven sowie Wasserinsekten und Teichmolche geworden, sagen Köhler und Jan Kanzelmeier, Geschäfstführer der Stiftung Naturschutz. Nur eben noch nicht für den Laubfrosch.

Auf Oldenburger Seite der Wildeshauser Geest, die direkt an die Klosterbachniederung auf Stuhrer Seite angrenzt, sei er schon zu finden. "Wir brauchen aber noch einen langen Atem", sagt Kanzelmeier.

Allerdings sind sich die Naturschützer einig, dass sie keine Frösche aussetzten wollen. "Wenn er den Weg hierhin findet, dann wissen wir wenigstens, dass es ihm hier gefällt", sagt Kanzelmeier. Die beiden Fachmänner hoffen deshalb so stark auf eine Ansiedlung des Laubfrosches, weil diese Amphibienart seit etwa 40 Jahren in Niedersachsen rückläufig ist.

In naher Zukunft ist in diesem Bereich geplant, im Klosterbach ein Kiesbett für Neunaugen und Forellen anzulegen. Ob diese Idee allerdings wirklich realisiert werden kann, hängt von der unteren Wasserschutzbehörde ab, die das Projekt noch genehmigen muss, heißt es aus dem Rathaus.

Quelle: Diepholzer Kreisblatt vom 15.10.09