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Neuer Zustifter

Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz: Bassum beteiligt sich mit 100.000 Euro

Die Stiftung Naturschutz ist um einen neuen Zustifter reicher: Mit 100.000 Euro beteiligt sich nun auch die Stadt Bassum an der 35 Jahre alten Einrichtung des Landkreises Diepholz.

Diepholz - Bassums Bürgermeister Christian Porsch saß mit am Tisch des Kuratoriums, das unter Leitung von Landrat Cord Bockhop als Vorsitzendem im Diepholzer Kreishaus Bilanz zog und die Weichen für die aktuelle Naturschutzarbeit stellte.

Deren Finanzierung erfolgt überwiegend aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals, das – den Beitrag der Stadt Bassum eingerechnet – mittlerweile zwei Millionen Euro umfasst. Es sind die niedrigen Zinsen, die zurzeit lange Schatten auf dieses Modell werfen: „Das macht es uns als Vorstand nicht leichter, die Gelder anzulegen“, erklärte Steffen Bussmann als stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums.

Naturschutz im Landkreis Diepholz: Geld im ökologischen Zweck anlegen

Was Kristine Helmerichs (Kreistagsabgeordnete der Grünen) zu einem Handlungsvorschlag bewog: „Wenn wir keine Zinsen bekommen, sollten wir unser Geld im ökologischen Zweck anlegen“, warb sie für Investitionen in konkrete Projekte. Dass dem allerdings Grenzen gesetzt sind, stellte Kuratoriumspräsident Cord Bockhop klar: „Das Kapital der Stiftung muss erhalten bleiben!“

In ihrem Besitz befinden sich mittlerweile 358,39 Hektar Grundstücke, die Anpachtungsfläche dagegen beträgt insgesamt 23,28 Hektar. Das ging aus dem Jahresbericht von Geschäftsführer Jan Kanzelmeier hervor. 238 Eigentumsflächen mit einem Buchwert von 3,58 Millionen Euro hat die Stiftung Naturschutz demnach in ihrer Bilanz. Nicht alle ihre Flächen bewirtschaftet sie selbst, 170,88 Hektar sind verpachtet.

Stiftung Naturschutz betreut 417 Projekte

Sage und schreibe 417 Naturschutz-Projekte auf einer Fläche von 433,59 Hektar betreut die Stiftung – den größten Teil davon auf Flächen privater Eigentümer. Für jede davon wird laut Jan Kanzelmeier eine individuelle Vereinbarung getroffen, die eine langfristige Betreuung der Stiftung zum Ziel hat.

Noch aus der Eiszeit stammen die geologischen Grundformen der Schlatts – Gewässer der besonderen Art, die als Schätze im Landkreis gelten. Besonders bekannt ist der Pastorendiek in der Samtgemeinde Schwaförden. Mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ ist es der Stiftung gelungen, den Ankauf von knapp zehn Hektar Fläche in diesem Bereich zu realisieren. Schon seit Jahrzehnten läuft das Schlattprogramm der Stiftung Naturschutz, mittlerweile werden 340 solcher Gewässer von ihren Mitarbeitern betreut.

Dorfökologie, Fließgewässer und Heideentwicklung – das steht genauso auf ihrem Arbeitsprogramm wie die Pflege der Moore und Moorränder sowie Naturschutzmaßnahmen am Stemweder Berg. Großen Stellenwert besitzen die Feuchtwiesen, deren Pflege buchstäblich Blüten treibt: Daraus ist das Orchideen-Projekt der Stiftung entstanden. Verschiedene Knabenkraut-Arten, die zur Gattung dieser Pflanzenart gehören, können sich so in der Natur ausbreiten. Im Landkreis Diepholz sind, so stellt Geschäftsführer Jan Kanzelmeier klar, an 16 verschiedenen Standorten vier verschiedene Knabenkraut-Arten bekannt.

Stiftung soll Wissen über die Natur im Landkreis Diepholz vermitteln

Als Vorsitzender des Stiftungsvorstands zollte Volker Meyer dieser Arbeit seine Anerkennung – und betonte nicht zuletzt mit dem Blick auf aktuelle Konflikte zwischen Natur und Landwirtschaft, dass in diesen Bereichen „Naturnutzer“ und „Naturschützer“ Hand in Hand arbeiten würden.

Zu den Stiftungsaufgaben gehört es genauso, Wissen über die Natur im Landkreis zu vermitteln. Deshalb haben Schulklassen die Möglichkeit, heimische Naturschätze zu erforschen – im Neustädter Moor bei Wagenfeld, an den Tümpeln und Schlatts in Barnstorf, am Dümmer See sowie an der Hache in Syke oder im Informationszentrum „Moorwelten“ in Ströhen. Hinzu kommen verschiedene Angebote im Waldpädagogik-Zentrum Hahnhorst in Schwaförden. Die Stiftung Naturschutz übernimmt für solche Schulaktionen maximal 200 Euro Kosten. Teilgenommen haben im vergangenen Jahr 1 875 Schülerinnen und Schüler.

Wildblumenprojekt im Landkreis Diepholz

Von einem besonderen Projekt der Stiftung Naturschutz sollen künftig alle Bürger profitieren: Der Landkreis legt das so genannte Wildblumenprojekt auf. Dessen Saat soll – im Wortsinn – sowohl in Privatgärten als auch auf Blühflächen aufgehen. Dafür stellt der Landkreis kostenlos Samentüten zur Verfügung. Erstmals beim Tag der offenen Tür der AWG am 1. Mai.

Einmütig beschloss das Kuratorium, die Personalkraft der Stiftung von einer auf eineinhalb Stellen zu erhöhen. Das, so stellte Stephan Kawemeyer (Kreistagsabgeordneter der CDU) klar, sei Konsens im Kreistag gewesen.

Quelle: Kreiszeitung vom 30.10.2019

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