Menü
Menü schließen
laubfrosch

Sanierte Schlatts und Orchideenwiesen (11.11.2010)

25 Jahre Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz: Ausstellung ist jetzt im Schwafördener Rathaus zu sehen

Schwaförden (ab) Mit großformatigen beeindruckenden Naturafunahmen empfängt die Wanderausstellung zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz seit gestern (und bis zum 24. November) die Besucher im Schwafördener Rathaus. Viele der Fotos belegen das starke Engagement der Stiftung auch in der Samtgemeinde Schwaförden.

Deren Bürgemeister Helmut Denker empfing gestern seinen Amtsvorgänger Fritz Halves, seit September Vorsitzender der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz, und Anne Dasenbrock, als Regionalmanagerin beim Landkreis Diepholz für Naturschutz und Tourismus zuständig. Halves kann sich noch gut an die Querelen zwischen den ersten Naturschutzverbänden, den Jägern und dem gewerblichen Torfabbau in den 70-er und 80-er Jahren erinnern. "Beim Landkreis kam damals die Idee auf, Naturschützer und Naturnutzer an einen Tisch zu bringen." Der Kreis, Kommunen, Verbände und Firmen stellten das Stiftungskapital, das sich heute auf rund 1,5 Millionen Euro beläuft, sie sind im Kuratorium vertreten. "Im Beirat wirken unter anderem Vertreter des Landvolks, der Jägerschaft und der Forstwirtschaft, des BUND und des Naturschutzbundes, die Naturschutzbeauftragten im Landkreis sowie die GLL mit und engagieren sich gemeinsam für das Ziel, die Natur zu schützen. Sehr wichtig ist für die Stiftung der Förderverein, der zur Zeit 70 Mitglieder hat, die Arbeit der Stiftung in die Öffentlichkeit trägt und um weitere Unterstützung wirbt." Das Erfolgsrezept der Stiftung sieht Halves darin, dass sie keinen "behördlichen Charakter" hat: "Die Zusammenarbeit, vor allem mit privaten Flächeneigentümern, erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis, jedes Projekt wird individuell abgestimmt." Anne Dasenbrock sieht in der Stiftung - nicht nur in Zeiten knapper Kassen - eine wertvolle Ergänzung zum behördlichen Naturschutz.

Zahlreiche Projekte zu Neugestaltung und zum Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen wurden durchgeführt. Zu den Schwerpunkten zählt es, Kleingewässer in heimischer Natur zu erhalten. So wurden über 300 kleine Feucht- und Wasserbiotope (Schlatts, Tümpel, Teiche) saniert. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte sind Fließgewässer, Dorfökologie, spezieller Artenschutz, Trockenstandorte. Seit zwei Jahren bietet die Stiftung auch Schulklassen die Möglichkeit an, die heimische Naturlandschaft zu erforschen. Die Stiftung untestützt Naturschutzprojekte anderer Träger, setzt aber auch eigene Projekte um. Zu den Maßnahmen, die in der Samtgemeinde Schwaförden realisiert wurden, zählen die Sanierung von 25 Schlatts (Scholen, Anstedt, Stocksdorf, Schmalförden), die den Kernbereich des Laubfroschvorkommens im Landkreis darstellen. Im aktuellen Flurbereinigungsverfahren Scholen wurden mehrere Naturschutzmaßnahmen durchgeführt, etwa die Wiedervernässung des Geestmoores. In Ehrenburg ist eine der schönsten Orchideenwiesen im Kreis zu finden, um deren Pflege sich die Stiftung kümmert: "Es war ein besonders gutes Orchideenjahr, etwa 1 300 Exemplare fanden sich auf der Wiese", freut sich Anne Dasenbrock. Die Ausstellung zeigt auch Fotos von diesen Projekten. Ergänzend gibt es im Rathaus kostenloses Informationsmaterial, außerdem werden die Bücher "Naturschätze im Landkreis Diepholz - 25 Jahre Stiftung Naturschutz" und "Fliegende Edelsteine - Libellen im Landkreis Diepholz" zum Erwerb angeboten.

Quelle: Diepholzter Kreisblatt vom 11.11.2010