"Rodelbahn wäre ideale Sache" (07.02.2007)
Alte Deponie bietet viele Möglichkeiten der Nachnutzung / Hallen: Bürger sollen helfen
Bassum (sp) Der Berg ruft: Ob Aussichtsplattform, Naturerkundung oder Wintervergnügen - die alte Abfalldeponie in Bassum könnte vielfältige Möglichkeiten zur Naherholung bieten und damit zugleich den Tourismus in der Region stärken.
Einen Vorgeschmack gab es am Donnerstagabend bei der Situng des Bauausschusses. Alfons Hallen, Vorsitzender der Stiftung Naturschutz, zeigte den Ratsmitgliedern und Zuhörern die Chancen für eine Nachnutzung des östlchen Deponiebereiches auf, der sich seit 1974 zu einem stattlichen Berg entwicklet hat.
"Der Höhenunterschied ist ganz erheblich", stellte Hallen fest. Von dem 36 Meter hohen Plateau (86 Meter über Normalnull) sei die Landschaft kaum wiederzuerkennen. DenBlick auf das Klosterbachtal oder die Kirchtürme in Bassum und Twistringen hätten viele Bürger beim "Tag der offenen Tür" der "AbfallWirtschaftsGesellschaft" (AWG) genossen. Das Echo sei sehr positiv gewesen und habe die Beteiligten darin bestärkt, ein Naherholungskonzept zu entwickeln.
"Wir stehen noch ganz am Anfang und haben ganz bewusst noch kein Konzept vorgegeben", betonte Hallen. Die AWG stelle das Gelände zur Verfügung, während die Stiftung für die Planung zuständig sei. Bürger, Schulen, Agenda, Vereine und andere Gruppen sollten ihre Ideen und Vorschläge unterbreiten, wie der Bereich genutzt werden könnte.
Wichtig sei, dass die zwei Wege auf den Berg schnell hergereichtet würden, damit die Menschen ihre Heimat von oben bewundern könnten. Während auf der höchsten Stelle ein Wind- und Regenschutz denkbar seien, würde sich unten am Wedehorner Weg eine Befestigung des Seitenraums zum Parken der Fahrzeuge anbieten. Platz für Fahrräder gebe es auf dem Gelände.
"Eine Rodelbahn wäre eine ideale Sache und könnte zum nächsten Winter stehen", schlug Hallen vor. Auch für Mountain-Bikdes würden sich die steilen Hänge anbieten. "Der Naturschutz sol nicht zu kurz kommen. Die Vegetation ist sehr interessant", erklärte der frühere Leiter des Amtes für Regionalplanung undNaturschutz. Im unteren Bereich des Berges gebe es seltene Holzbestände, und oben wachse beispielsweise Schilf. Doch wie kommt es dorthin? Diese und andere Fragen könnten bei Führungen für Schulen und Kindergärten beantwortet werden.
"Die Ausgasungs-Phase des östlichen Deponieteils ist abgeschlossen", berichtete der Vorsitzende. Es fehle nur noch eine Tondichtung, die die AWG zwischen 2010 und 2012 auftrage. Anschließend müssten die Wege nochmal erneuert werden. Wenn es nach Hallen geht, sollte der Startschuss für das Projekt schon im Frühjahr fallen. Bei Bratwurst und Bier könnten die Bassumer den Berg einweihen und ihre Heimat von oben bewundern.
"Es funktioniert aber nur, wenn die Leute mitmachen und ihre Ideen einbringen", appellierte Hallen.
Im Bauausschuss stieß er auf offene Ohren. Die Mitglieder sprachen sich einstimmig dafür aus, die Planungen auch in verkehrstechnischer Hinsicht positiv zu begeleiten und hatten sogar einige Ideen parat. Als Konkurenz zu den Eishallen in der Umgebung schlug Ratsherr Claus Marx spontan eine Schneekanone für den Berg vor. Nun, vielleicht übernimmt Petrus diese Aufgabe, ein Zeichen gab er ja am Donnerstag.
Quelle: Diepholzer Kreisblatt vom 07.02.07