"Teiche sind Bereicherung für Tiere" (10.10.2008)
Neue naturnahe Teichflächen wirken ausgleichend auf das Klima und bieten Lebensraum
Die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz hat auf einem gemeindeeigenen Grundtück eine naturnahe Teichfläche angelegt.
Peter Köhler erklärt deren Hintergrund und Nutzen. (...) "Bringen Sie Gummistiefel mit, wenn Sie sich das Gebiet anschauen möchten", warnt Peter Köhler bei der Vorstellung des neuesten Projektes der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz die Pressevertreter: In der vergangenen Woche wurde auf einem gemeindeeigenen Grundstück an der Delmenhorster Straße, zwischen Handelshof und Klein Mackenstedt, eine naturnahe Teichfläche angelegt, und das Biotop ist bewusst so gestaltet worden, dass es nicht zum Belaufen oder Baden einlädt.
Die Fläche, auf der zwei Teiche von insgesamt 750 Quadratmetern Größe und einer Tiefe bis zu 1,50 Metern entstanden sind, soll der Ansiedlung von Amphibien und Libellen dienen. "Durch die Teiche ist ein neuer Lebensraum geschaffen worden, sie sind eine Bereicherung für die Tier- und Pflanzenwelt", erklärt Köhler die Bedeutung der Maßnahme. Auch Fledermäuse und Vögel würden von den neuen Feuchtgebieten profitieren. "Die Teiche werden zudem einen ausgleichenden Effekt auf das lokale Klima haben. Das Wasser sorgt für mildere Umgebungstemperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit. Die meisten Stillgewässer und Schlatts in unserer Gegend sind verfüllt worden oder zugewuchert, so dass wir hier dringend Ausgleichsflächen schaffen mussten", merkt der Umweltexperte an, der das Projekt als Bauleiter betreut hat. Das Gebiet wird nun nicht sich selbst überlassen, sondern von den Mitarbeitern der Stiftung überwacht und gepflegt. "Kleinere Gewässer neigen zum Zuwachsen, deshalb müssen wir schon hinschauen, ob die Teiche noch da sind", führt der Umwelteperte aus, "aber wir überlegen sehr genau, ob ein Baggereinsatz sinnvoll ist oder den gewonnenen Lebensraum wieder zerstört."
Da dieses Gebiet eine wichtige Funktion in der Vernetzung der Naturräume Varreler Bäke/Klosterbachtal und Kronsbuch hat, werden hier in den nächsten Jahren noch weitere Kompensationsflächen für Baugebiete angelegt werden.
Quelle: Delmenhorster Kreisblatt vom 10.10.08