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Stiftung Naturschutz stellt Hitloger Moor wieder her

Neues Leben im historischen Schlatt

Br.-Vilsen – Aus einer Grünlandfläche wird ein kleines Moor. Dafür sorgt die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz. Am Hitloger Moor revitalisiert sie ein historisches Schlatt, das zu einem Kleinstmoor werden soll. „Dort werden die letzten Maßnahmen jetzt durchgeführt“, sagt Jan Kanzelmeier, Verantwortlicher des Projektes und stellvertretender Fachdienstleiter Kreisentwicklung des Landkreises Diepholz.

In den vergangenen Wochen habe die Stiftung Naturschutz umfangreiche landschaftsökologische Baumaßnahmen am Hitloger Moor durchgeführt. Ziel sei, das dort liegende historische Schlatt in seine ursprüngliche Form zurückzuführen. „Aber dort stellen sich die Bedingungen nicht allzu einfach dar“, sagt Jan Kanzelmeier. Durch eine Grundentwässerung und eine Auffüllung mit mehreren 1 000 Kubikmeter Boden für die landwirtschaftliche Nutzung sei aus dem ursprünglichen Moor eine Grünlandfläche geworden. „Die Moorelemente sind vollständig verschwunden“, meint er.

Die Revitalisierung des Hitloger Moores diene vorrangig dem Naturschutz und der Artenvielfalt. Jan Kanzelmeier erklärt: „Um die ökologischen Funktionen möglichst vollständig aktivieren zu können, wurden insgesamt rund 9 000 Kubikmeter Boden entnommen und am Rand der Fläche landschaftsgerecht eingebaut.“ Zusätzlich seien die Entwässerungseinrichtungen zurückgebaut und Grünland- und Wildblumeneinsaaten am Rand der Fläche vorgenommen worden. „Wir wollen den Wildinsektenschutz fördern. Das ist eine Ergänzung der Lebensvielfalt“, meint er. „Solche Biotope gelten als Hot-Spots der Artenvielfalt“. Gehölzanpflanzungen sollen im Herbst 2021 erfolgen.

Das Hitloger Moor befinde sich zudem im Quellbereich der Retzer Baches. „Durch die Revitalisierung wollen wir den indirekten Eintrag der landwirtschaftlichen Nutzung in den Bach minimieren“, meint Jan Kanzelmeier. Das Moor diene nach der Wiederherstellung als natürlicher Puffer.

Die Stiftung Naturschutz erwartet durch die Revitalisierung eine natürliche Entwicklung eines Schlatts hin zu einem Kleinstmoor. „Wir gehen davon aus, dass es sich in den nächsten Jahren in diese Richtung entwickelt“, sagt Jan Kanzelmeier.

Die Maßnahme am Hitloger Moor ist die letzte einer ganzen Serie von Schlattwiederherstellungen im Raum Bruchhausen-Vilsen. In verschiedenen Flurbereinigungsverfahren seien insgesamt sieben Schlatts aktiviert worden. Das Hitloger Moor stellt dabei mit einer Flächengröße von rund zehn Hektar die größte Einzelmaßnahme dar. Die aktuelle Serie beinhaltet auch das Ochtmannier Schlatt und das Schlatt in der Wohldheide. Dabei seien die Übergänge zwischen Schlatt und Moor fließend und schwer zu differenzieren. „Jedes Schlatt ist unterschiedlich“, meint Jan Kanzelmeier

Für diese drei Flächen hat die Stiftung Naturschutz circa 15 Hektar Fläche erworben, da nur mit einer umfangreichen Flächenverfügbarkeit die Aktivierung der Schlatts und Kleinstmoore möglich sei. Das Land Niedersachsen unterstützt die Maßnahmen mit rund 500 000 Euro über eine Zuwendung aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“. Für die landschaftsökologischen Baumaßnahmen fielen Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro an – davon allein für das Hitloger Moor 63 000 Euro. 75 Prozent der Kosten seien über die jeweiligen Flurbereinigungsverfahren finanziert, den restlichen Anteil decken ein Zuschuss der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen und Eigenmittel der Stiftung Naturschutz ab.

Jan Kanzelmeier hebt die gute Zusammenarbeit der Behörden hervor. Vor allen Dingen dankt er den vielen Flächeneigentümern, „die ihre Grundstücke bereitwillig zur Verfügung gestellt und somit die Maßnahmen erst ermöglicht haben“.

Und weil das historische Hitloger Moor auch etwas fürs Auge sein soll, baut die Stiftung Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen eine Aussichtsplattform, die ab dem Jahr 2021 begehbar sein soll.

Quelle: Kreiszeitung vom 16.10.2020

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