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Noch zu wenig Geld für Fließgewässer (16.11.2010)

Fachleute informieren Naturschützer

Klein Lessen (mks) "Gemessen an den Zielvorgaben reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus", stellte Peter Sellheim zum Fließgewässerschutz fest. Auf Einladung des Fördervereins der Stiftung Naturschutz referierte der Gewässerbiologe des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vor rund 60 Zuhörern über ökologische Grundsätze, Förderprogramme und Rahmenrichlinien.

Grundlage für die Fließgewässerrenaturierung in Niedersachsen sei das Anfang der 1990er-Jahre entwickelte Fließgewässerprogramm. Mit dem langfristigen Ziel, ein durchgängiges Netz naturnaher und damit funktionsfähger Fließgewässer wiederherzustellen, waren seinerzeit repräsentative Auswahlgewässer erfasst und bewertet worden, unter anderem auch auch die Große Aue.

Rückenwind habe das Programm durch die EG-Wasserrahmenrichtlinie erhalten, die im Jahr 2000 eine Gewässerschutzpolitik über Staats- und Landesgrenzen formulierte: "Eine Chance für die Gewässerentwicklung in Niedersachsen", betonte Sellheim. In seinem Blick in die Historie stellte er einen Wertewandel fest: Der Umfang der Maßnahmen sei ebenso gestiegen wie ihre Akzeptanz in der Gesellschaft. Diese sei neben der finanziellen Ausstattung und einer guten Planung Grundvoraussetzung für einen erfogreichen Gewässerschutz.

Vorrangige Aufgabe des Untehaltungsverbands Große Aue sei die Aufrechterhaltung der hydraulischen Leistungsfähigkeit, aber auch die Erhaltung der Gewässer als Lebensraumfunktion, sagte dessen Geschäftsführer Rainer Ausborn - in einem Rahmen, der ökonomisch vertretbar ist und die Nutzung nicht beeinträchtigt. Der Unterhaltungsverband lege Wert auf den Dialog mit Behörden, Anliegern, Verbänden und Vereinen.

Als Vorzeige-Projekte nannte Ausborn den Bau einer Gleite an der Flöte mit gespendeten Lesesteinen und einem Zuschuss durch den Anglerverein sowie die Umgestaltung eines Sohlabsturzes am Eschbach. Die Umsetzung wünschenswerter Maßnahmen scheitere oft an den fehlenden Flächen.

Eine umfassende Neugestaltung der Gewässer sei aus Mitgliedsbeiträgen der Gewässerunterhaltung nicht finanzierbar. Ein Beispiel für ein mit Landes- und EU Mitteln gefördertes Projekt sei die Wiederherstellung der faunistischen Durchgängigkeit an der Großen Aue.

Zu Beginn des Abends hatte Geschäftsführer Jan Kanzelmeier dem Förderverein der Stiftung Naturschutz einzelne erfolgreiche Fließgewässerrenaturierungs-, Schlatt- und Feuchtwiesenprojekte des vergangenen Jahres vorgestellt. Burchard Upmeyer überreichte im Namen des Fördervereins 3000 Euro an den Stiftungsvorsitzenden Fritz Halves - zweckgebunden für den Orchideenschutz im Ehrenburger Moor.

Quelle: Diepholzer Kreisblatt vom 16.11.2010

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